
Die Berliner Kriminal-Autorinnen und „Mörderischen Schwestern“ Andrea Maluga und Susanne Rüster laden ein in die literarische Welt der „hard-boiled-women“. Sie blicken auf den langen Weg von Kriminalschriftstellerinnen über einhundert Jahre und geben bei einem Getränk Hörproben aus eigenen Krimis quer durchs Genre. Begleitet werden sie auf der Böhmischen Hakenharfe von Lucia Maluga.
Warum lieben Menschen Krimis?
Manchen Leser:innen kann es nicht blutig genug sein. Sich auf der Couch ausstrecken mit einem Gläschen – schön warm und sicher. Mit dem Gedanken „mir kann nichts passieren“ lässt man sich furchtlos auf das Böse ein. Andere lieben es, mitzurätseln. Wer ist der Mörder und warum hat er getötet? Falsche Fährten werden gelegt, Hinweise und Spuren versteckt, bis der Täter im „Showdown“ überwältigt wird.
Krimis beschäftigen sich aber nicht „nur“ mit Verbrechen, Blut und Tod. Sie verpacken Themen wie Politik, Psychologie, Umweltschutz, soziale Missstände, aber auch historische Ereignisse auf unterhaltsame Weise. Angefixt durch die spannende Handlung ist man bereit, sich mit einer Problemlage auseinanderzusetzen.
Von der Hobby- zur Profi-Ermittlerin
Lange war der Krimi eine Domäne der Männer. Frauen tauchten als schöne Leiche oder strickende Amateurdetektivin auf. Seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts begannen Frauen, Krimis zu schreiben. Von der ersten weiblichen Ermittlerin Miss Marple, erschaffen von Agatha Christie vor einem Jahrhundert, bis zu den „Mörderischen Schwestern“, der größten Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen, war es für Kriminal-Autorinnen ein langer Weg heraus aus dem ehemaligen Männer-Genre.
Die Autorin und Workshop-Leiterin Andrea Maluga und die Autorin und Sprecherin der „Mörderischen Schwestern“ e. V. (Berlin-Brandenburg) Susanne Rüster plaudern über das Schreiben von Krimis, deren historische Bezüge und lesen Ausschnitte aus eigenen, ganz unterschiedlichen Texten.
Begleitet werden sie von Lucia Maluga auf der Böhmischen Hakenharfe, entwickelt von einem Zeitgenossen Mozarts, dem Prager Harfenbauer und Harfner Josef Häußler.